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Die Crime Cologne im Clouth 104

Die Crime Cologne gastiert 2022 erstmals in den ehemaligen Clouth-Werken. Im Herzen von Nippes ist hier ein moderner Lebens- und Kulturraum entstanden

Als Krimifestival sind wir natürlich nicht nur auf der Suche nach den spannendsten Büchern des Jahres, sondern immer auch nach interessanten und ungewöhnlichen Orten für unsere Lesungen und Veranstaltungen. Seit vielen Jahren schon beobachten wir mit Interesse den Umbau der Clouth-Werke in Nippes. Auf dem Gelände der ehemaligen Gummifabrik ist ein neues Quartier entstanden, in dem Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Kultur neben- und miteinander existieren.


Herzstück ist das Veedelszentrum »Clouth 104«, das die Vision des städtebaulichen Projekts besonders deutlich vor Augen führt: Im Innenhof laden Bänke zum Verweilen ein, mehrere Gastronomien sind hier ebenso zuhause wie ein großes Coworking-Büro, aber auch ein Hotel, Künstler:innen-Alteliers, und eine Eventlocation, auf die wir natürlich unser „kriminelles“ Auge geworfen hatten. Schon im letzten Herbst kam bei uns die Idee auf, ob die Crime Cologne 2022 nicht mit einer Veranstaltung im neuen Quartier zu Gast sein könnte. Kleiner Spoiler: Am Ende wurden es drei. Aber der Reihe nach…


Friedrich Ani, Oliver Bottini und der Crime Cologne Award 2022


Bei unserem ersten Treffen mit Burkhard Leschke, der für die Betreibergesellschaft Kairos Blue arbeitet und die Räumlichkeiten zeigt, wird schnell klar, dass wir mit unserer Idee, gemeinsam Kriminalliteratur in das Clouth 104 zu holen, offene Türen einrennen. Und auch wir sind sofort begeistert. Vom eleganten Veranstaltungsraum, der sich hinter der erhaltenen Originalfassade verbirgt, sind wir sofort eingenommen. Ein interessanter Mix aus Tradition und Moderne: hohe Decken, Sichtbeton, tolle Designerstühle, ... Uns ist sofort klar: Hier kann man schöne Lesungen machen.


Besonders beeindruckt uns aber das Feuer der Macher:innen des Viertels. In dem modernen Areal ist die industrielle Geschichte des Ortes noch spür- und sichtbar, trifft aber auf einen hochmodernen Architekturentwurf, der vor allem auf Nachhaltigkeit, Vernetzung und Offenheit setzt.


»Für die Bewohnerinnen und Bewohner des Veedels war das Werksgeländer immer ein verschlossener Bereich. Selbst alteingesessene Nippeser haben hier über Jahrzehnte keinen Fuß hineingesetzt. Die Idee, die wir verfolgen ist es, einen offenen Raum zu schaffen“, erzählt uns Burkhard Leschke. Verantwortlich für die Vision ist Andreas Gerhardt, Gründer und Geschäftsführer der KairosRed Group, die sich mit den Schnittstellen von nachhaltiger Stadt- und Quartiersentwicklung beschäftigt. Er setzte nicht nur den Bau des Gebäudekomplexes um, sondern übernimmt auch als Betreiber weiterhin die Verantwortung. Dahinter steht die Idee, das Viertel in eine bestimmte Richtung zu entwickeln.

»Der normale Fall ist, dass man ein Gebäude baut, es verkauft und sich anderen Projekten zuwendet. Damit gibt man aber auch immer ein Stück der ursprünglichen Idee ab und in einigen Jahren hat sich ein Quartier dann unter Umständen doch in eine Richtung entwickelt, die nicht intendiert war. Uns war es wichtig, dass hier ein offener Begegnungsraum entsteht und kein geschlossener Bereich, in dem dann doch nur die Mieter:innen ein- und ausgehen. Mit offenen Ateliers, Kulturveranstaltungen, Gastronomie und mit sehr verschiedenen Mietern von Warner Bros. bis hin zu Start-Ups und Künstler:innen gelingt es uns diese Diversität zu erhalten« ANDREAS GERHARDT

Nach zwei Stunden Gespräch und Besichtigung haben wir nicht nur viele neue Eindrücke gewonnen und einen neuen Raum für die »Crime Cologne« gefunden. Vielmehr sind wir schwer beeindruckt von dem Ideenreichtum der Veedelsmacher:innen (und dabei haben wir noch gar nicht über deren Engagement im Bereich Indoor-Farming und Nachhaltigkeit gesprochen, aber davon vielleicht ein anderes Mal) .


2022 werden nicht nur die Lesungen von Friedrich Ani und Oliver Bottini im Clouth 104 stattfinden. Auch unserem Krimipreis, den »Crime Cologne Award« werden wir in diesem Jahr erstmals hier verleihen. Wenn ihr dabei sein wollt: Das Clouth 104 erreicht ihr mit dem ÖPNV (Haltestelle Florastraße und 5 Minuten Fußweg durch das Veedel). Wer mit dem Auto fährt, kann in der hochmodernen, schrankenlosen, bargeldlosen Tiefgarage parken. Oder ihr kommt ganz nachhaltig mit dem Rad. Wie auch immer ihr euch entscheidet: Wir freuen uns auf euch und die drei Termine in Nippes.




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